Interview mit Valerius Stark (Band 4)
Es ist schon eine Weile her, seitdem das letzte Interview mit den Charakteren aus „Martyrium der Vampire“ stattfand. Von daher wird es Zeit für das nächste. Heute habe ich das Vergnügen mit Valerius Stark aus Band 4. Ich bin sehr gespannt, wie es sich gestalten wird. Ihr auch? Na dann lest gern weiter! 🙂

Valerius betritt den Raum und entdeckt mich sofort auf meinem Stuhl. Er lächelt und kommt lässig auf mich zu. Heute trägt er eine helle Jeans und einen dunkelblauen Pullover mit V-Ausschnitt. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass mir dadurch ein guter Blick auf einen Teil seiner nackten Brust gewährt wird, oder? Er sieht zum Anbeißen aus! Allein sein lässiger Gang macht mich schon schwach. Also atme ich tief ein und wappne mich für die nächsten Minuten mit ihm.
Claudia: Hallo Valerius, ich freue mich auf unser Interview heute. (zwinkert ihm zu und lächelt)
Valerius: Hey Liebes, (verbeugt sich und gibt ihr einen Handkuss) ich dachte schon, du willst kein Interview mit mir. (setzt sich in den Stuhl vor ihr und sieht sie fragend an)
Claudia: Du lieber Gott, nicht doch! Ich möchte nach dir auf jeden Fall noch mit Jack und Esteban ein Interview führen. Es wird also keiner von euch vernachlässigt. Zur Zeit bin ich nur viel beschäftigt und komme kaum dazu, meine Website zu bearbeiten bzw. zu aktualisieren. Aber da ich momentan mit dem finalen Band sehr gut vorankomme, nehme ich mir heute Zeit für dich.
Valerius: Ich verstehe, und ich dachte schon einer von den anderen hat dir in den vorherigen Interviews so zugesetzt, sodass du nicht weitermachen willst.
Claudia: (lacht) Nein, bis auf den höher schlagenden Puls und die Verträumtheit im Anschluss habe ich es gut überstanden.
Valerius: (lacht wissend)
Claudia: Also, ich habe mir einige Fragen überlegt. Falls dir eine der Fragen nicht zusagt, gib mir Bescheid, ok?
Valerius: (sieht sie skeptisch an) Das klingt ganz so, als ob du auf einige Punkte ansprechen möchtest, die mir nicht gefallen könnten.
Claudia: Nun ja, der vierte Teil von „Martyrium der Vampire“ war für mich mit Abstand der emotionalste Band. (senkt kurz den Blick, bevor sie ihn wieder direkt ansieht) Ich denke, du weißt, was ich meine.
Valerius: Ich kann es mir zumindest denken, ja. Fang einfach an und wir schauen mal, wie weit wir vorankommen. (lächelt zuversichtlich)
Claudia: Also gut, eine Frage brennt mir schon sehr lange unter den Fingernägeln. Machst du dir Vorwürfe wegen dem was mit Lexi geschehen ist?
Valerius: (denkt stirnrunzelnd nach und wendet seinen Blick zum Fenster) Ja und nein. Sie beteuert immer wieder, dass es nicht meine Schuld ist. Ich sehe das allerdings ein wenig anders. Also ja, ich habe Schuldgefühle, was das angeht. Ich hätte sie direkt zu mir holen sollen. Dann wäre es niemals so eskaliert.
Claudia: Gibst du Gerard und den anderen zum Teil eine Mitschuld daran?
Valerius: (sieht fragend zu ihr) Wie meinst du das?
Claudia: Immerhin hast du sie nicht direkt zu dir geholt, damit sie Informationen für euch besorgt, da sie direkt an der Quelle war. Also hast du es für dich und die anderen getan. Deshalb meine Frage. (sieht ihn unsicher an)
Valerius: Nein, tue ich nicht. Wir mussten etwas tun und brauchten zwingend mehr Informationen. Ich gebe eher Luke die Schuld daran. Er war ein Sadist und ein skrupelloser Mann, der ein Auge auf Lexi geworfen hatte. Es hätte auch jede andere Frau treffen können, die in seinem Dunstkreis war.
Claudia: Du hast recht. Als du ihr zu Hilfe kamst und du seine Unterkunft gestürmt hast, hast du ihr eine sehr ungewöhnliche Frage gestellt.
Valerius: Ja, ich habe ihr die Wahl gelassen, wie er sterben soll.
Claudia: (sieht ihn ernst an) Richtig, bist du mit ihrer Wahl auch jetzt noch einverstanden?
Valerius: (grinst sie wissend an) Ah jetzt verstehe ich, worauf du hinaus willst. (sieht sie eindringlich an) Ich akzeptiere ihre Wahl. Aber dein Gedanke ist nicht ganz verkehrt, denn ich denke tatsächlich oft daran, wie er hätte leiden müssen, für das, was er getan hat. Also ja, manchmal wünschte ich mir, sie hätte die zweite Möglichkeit gewählt. Dann hätte ich ihm seine letzten Stunden zur Hölle gemacht.
Claudia: Das glaube ich dir sofort. (nickt) Ich habe länger darüber nachgedacht, ob ich es so schreiben soll. Ich hatte sogar schon Bilder davon in meinem Kopf, wie du ihn quälen würdest. Doch dann dachte ich mir, dass die Story an sich schon ziemlich schwer zu verdauen ist. Zumindest wenn die Leser genauso nah an Lexi dran sind, wie ich es beim Schreiben war. Es wäre mit Sicherheit ein viel düsterer Band geworden, wenn ich das tatsächlich so geschrieben hätte.
Valerius: (sieht sie lange stumm an, bevor er spricht) Es ist in Ordnung, Claudia. Diese Geschichte wird Lexi und mich noch lange verfolgen. Es braucht seine Zeit bis die Wunden verheilt sind, und ich rede jetzt nicht nur von den körperlichen Wunden.
Claudia: Ok, ich verstehe. Lexi ist von allen Frauen aus „Martyrium der Vampire“ die jüngste von ihnen und auch die sensibelste, würde ich sagen. Glaubst du, dass sie irgendwann ihre Ängste überwinden kann, um sich von dir verwandeln zu lassen?
Valerius: Bestimmt, mit meiner Hilfe wird sie es schaffen. Sie bekommt so viel Zeit, wie sie benötigt. Ich werde sie ganz sicher nicht bedrängen. Ich bin heilfroh, dass sie lebt und bei mir ist. Ich werde sie beschützen und auf sie achten. Dennoch lasse ich ihr auch den Freiraum, den sie benötigt. So ein Erlebnis verarbeitet man nicht innerhalb von wenigen Tagen. Sie leidet auch jetzt noch unter Flashbacks oder Alpträumen, was das angeht.
Claudia: Das kann ich mir vorstellen. Du bist der Richtige für Lexi. Ich bin mir absolut sicher, dass sie bei dir in den besten Händen ist. Und die körperlichen Narben werden mit der Zeit vergehen, wie wir wissen. Dein Blut kann sie heilen. Obwohl eine Verwandlung es natürlich beschleunigen würde. (sieht ihn herausfordernd an)
Valerius: (lacht amüsiert) Willst du mir damit sagen, dass ich es einfach tun soll und sie verwandeln soll? Glaub mir, es fällt mir an manchen Tagen äußerst schwer, es nicht zu tun. Aber das letzte Wort hat Lexi in der Hinsicht.
Claudia: (nickt zustimmend) Ja, so kennen wir dich. Du besitzt einen überaus stark ausgeprägten Beschützerinstinkt für diejenigen, die dir etwas bedeuten. Diese Eigenschaft mag ich an dir besonders gern.
Valerius: Danke. (wirft ihr einen Luftkuss entgegen und zwinkert ihr zu)
Claudia: (räuspert sich und schüttelt grinsend den Kopf) Ok, anderes Thema: ich bin ja aktuell beim Schreiben des finalen Bandes. Was glaubst du, wie die Story enden wird?
Valerius: Jetzt muss ich aufpassen, nicht zu sehr zu spoilern, oder?
Claudia: (lacht laut) Ja, das wäre schön. Ich bin auch vorsichtig, was ich hier schon preisgebe und was nicht. Aber gehen wir einfach mal davon aus, dass unsere Leser bis Band 5 bereits gelesen haben. Was glaubst du also, wie es enden wird?
Valerius: Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Inzwischen ist so viel passiert und unsere Feinde bestehen nicht mehr nur aus dem Professor und den Soldaten. Dann ist auch unklar, wie es sich mit dem Hybriden entwickeln wird. Ich bin nicht sicher, ob wir ihm weiterhin vertrauen sollten. Er scheint eher eine tickende Bombe zu sein. Allerdings achtet Erik erpicht auf ihn und seine Entwicklung. Wenn ich dann noch an Maxime denke, die inzwischen auch mit einigen Sorgen und Problemen zu kämpfen hat und sich immer mehr abkapselt, hm, ich habe wirklich keinen Plan. (schüttelt den Kopf) Allerdings wünsche ich mir, dass wir eine friedliche Zukunft haben werden. Ich habe keine Lust darauf, dass wir zeitlebens mit Feinden zu tun haben und immer wieder für unsere Freiheit kämpfen müssen.
Claudia: (denkt über seine Worte nach) Ich könnte dir und auch den Lesern jetzt verraten, was für ein Finale mir vorschwebt, aber das würde nun wirklich spoilern. Was ich dir und auch den Lesern aktuell versichern kann: sämtliche Fragen die noch unklar sind, werden beantwortet. Die Gründe, die hinter allem stecken, liegen noch im Verborgenen. Und das ist auch so gewollt, denn es muss ja spannend sein. Und es wird für einige Überraschungen sorgen, hoffe ich zumindest. Nur ich kenne natürlich den groben Fahrplan für das finale Ende. (grinst)
Valerius: Verdammt, und ich dachte, ich könnte jetzt ein paar Informationen aus dir herauskitzeln. (lacht)
Claudia: (lacht mit) Nein, nein nein. Auf keinen Fall. Wenn ich resümieren soll, wie es bisher mit der Story in Band 6 so läuft…, tja es läuft super. Der Feinschliff kommt ja eh noch mit der Überarbeitung, aber das, was bisher schon geschrieben ist, wird echt klasse. Zumindest meiner Meinung nach. Es wird spannend, magisch, emotionsgeladen und für den einen oder anderen Leser vielleicht auch überraschend.
Valerius: (sieht sie bewundernd an) Weißt du eigentlich, was du mit dieser Buchreihe geschaffen hast?
Claudia: (räuspert sich und spürt wie ihre Wangen sich erwärmen) Oh je, ich werde gerade rot, oder?
Valerius: Ja. (lacht amüsiert) Es ist mein Ernst. Ich weiß, dass du oft daran denkst, dass es zu schwach ist oder nicht ausreicht, um die Leserherzen zu gewinnen. Speziell, weil es um Vampire geht, was es schon zuhauf gibt. Gerade in letzter Zeit schießen weitere Vampirromane empor und du zweifelst, ob du mit deiner Reihe mithalten kannst. Ist es nicht so?
Claudia: (seufzt) Ja, das stimmt. In letzter Zeit ist es ein Auf und Ab bei mir, muss ich gestehen. Zum einen liegt es vielleicht auch daran, dass einfach zu wenig Rezensionen kommen. Also ich meine jetzt bei den Onlinehändlern, wo es die Bücher zu kaufen gibt, wie Amazon und Thalia etc. Das schränkt die Sichtbarkeit immens ein. Allerdings will ich die Leser auch nicht dazu zwingen, wenn sie partout nicht rezensieren wollen; obwohl es womöglich gefallen hat. Das ist echt schwer so manches Mal. Und ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde, dass dieser Umstand einen nicht oft zweifeln lässt oder sogar demotiviert weiterzumachen.
Valerius: Du musst an dich glauben, Claudia. Du darfst nicht aufgeben, hörst du? Du schreibst super und ich weiß, dass du darin aufgehst und mit Herzblut dabei bist. Bedenke, wie viele Bücher täglich neu rauskommen. Dann bedenke auch, dass es nun einmal Autoren gibt, die eine große Fangemeinde haben und mit jedem weiteren Buch, welches sie veröffentlichen direkt einen Bestseller landen. Und das wäre mit Sicherheit nicht so, wenn sie nicht schon länger dabei sind und auch durch diese Zeiten gegangen sind. Disziplin und Durchhaltevermögen sind das A und O als Autor. Und natürlich der feste Glaube an deine Storys. Du wirst es schaffen. Ob nun jetzt oder in einigen Jahren, ich bin überzeugt davon, dass du irgendwann eine mindestens genauso große Fangemeinde haben wirst.
Claudia: (blinzelt die Tränen weg) Hast du das vorher einstudiert, sag mal? (lacht leise)
Valerius: (lächelt ihr aufmunternd zu) Nein, aber ich sehe, wie es dich in letzter Zeit mitnimmt. Du kennst das. Es gibt immer Hochs und Tiefs. Gib einfach nicht auf, in Ordnung? Mehr verlange ich gar nicht von dir. Und jetzt sag mir endlich, was nach uns kommen wird? Ich habe neulich beobachtet, wie du schon fleißig erste Gedanken notierst. Oder sind die zu Band 6?
Claudia: (schaut überrascht auf) Du hast mich beobachtet? Oh man! Ja und Nein. Ich schreibe mir immer meine Gedanken auf, zumindest versuche ich es sofort, sodass ich es nicht vergesse. Aber ja, einiges davon gehört zu Band 6. Aber ich spiele gedanklich auch bereits an meinen nächsten Projekten. Und dafür muss ich mir natürlich Notizen machen. Ob sie später mit einbezogen werden oder nicht ist noch offen.
Valerius: Du redest von Mehrzahl? Ich dachte, da steht nur ein zukünftiges Projekt an?
Claudia: Richtig, es geht um zwei zukünftige Projekte. Ich hatte bereits erwähnt, dass eines davon für die Bewerbungen an Verlage gedacht ist. Dieses Projekt wird eine Dystopie werden. Hier werde ich nicht viel sagen, da ich ja noch nicht weiß, ob es nicht ggf. über einen Verlag veröffentlicht wird. Und die Verlage mögen es bekanntlich gar nicht gern, wenn man im Vorfeld schon Werbung dafür macht etc. Was ich dazu sagen kann: es wird über ein Pseudonym laufen. Einfach deshalb, weil Verlage es nicht gern sehen, wenn der Autor schon anderweitig mit seinem Namen veröffentlicht. Die Selfpublishing- Projekte von mir werden weiterhin unter meinem Namen laufen. Und dafür ist auch das zweite Projekt gedacht. Ich kann die Leser schlecht warten lassen, bis ein Verlag zusagt. Wir wissen, dass das ewig dauern kann, falls überhaupt eine Zusage kommt. Wenn ich das tun würde, würde meine bisher erreichte Sichtbarkeit wieder im Nirwana verschwinden und ich kann von vorn anfangen. Also werde ich versuchen nach „Martyrium der Vampire“ an zwei Projekten gleichzeitig zu schreiben. Und das, obwohl ich das ungern tue. Aber ich hoffe, dass ich es schaffe.
Valerius: (hebt eine Augenbraue an) Hut ab, Claudia! Das ist ein Mammutvorhaben, würde ich sagen. Und das wirst du schaffen, obwohl du noch einem Fulltime-Job nachgehst?
Claudia: Zumindest hoffe ich es und es ist so geplant. Bisher ist es ja so, dass ich an Wochenenden und freien Tagen schreibe. Also werde ich das wohl aufteilen müssen. Bisher überlege ich, ob ich dann den Samstag für Projekt 1 nehme und den Sonntag für Projekt 2. Keine Ahnung, ich spiele noch mit den Möglichkeiten herum. Auf jeden Fall wird es eine harte Zeit werden, das weiß ich jetzt schon. Aber ich will es schaffen und das ist mein Ziel. Also ja, ich werde es definitiv so versuchen. Schauen wir mal, ob es klappt. (zwinkert ihm zu)
Valerius: Ich wünsche es dir auf jeden Fall.
Claudia: Danke dir. Ich denke, wir sollten uns jetzt auch an die Arbeit machen. Ich muss weiter an Band 6 schreiben. Ich danke dir sehr für das Interview. Grüße Lexi von mir und genießt eure Zweisamkeit.
(beide stehen auf und sehen sich gegenseitig an)
Valerius: Ich habe zu danken. Und ich bin schon verdammt gespannt darauf, wie das Finale von „Martyrium der Vampire“ sein wird. (zieht sie an sich und umarmt sie herzlich)
Claudia: Ja, das darfst du auch sein. (lächelt und sieht ihm nach, wie er aus dem Raum schlendert)
Mein Resümee
Tja, was soll ich dazu noch großartig sagen? Valerius wie er leibt und lebt direkt vor mir und er hat es mir nicht einmal übel genommen, als ich Fragen zu der Geschichte mit Lexi und Luke stellte. Unfassbar! Was hat er stattdessen getan? Er hat mich aufgebaut und mir Mut gemacht, weiterzumachen. Weshalb? Weil er natürlich gesehen hat, dass ich zur Zeit eher eine negative Phase durchmache, was das angeht. Ich liebe ihn dafür! 🙂

Valerius Stark